Die Eichenallee

zum Andenken an die früheren

Einwohner Köslins

Am 15. Mai 2006 entstand auf Initiative des gesellschaftlichen Komitees zur Rettung der alten Stadt Koeslin auf dem Alten deutschen Friedhof eine Allee mit 25 Eichen. Gepflanzt wurden sie von den ehemaligen Stadtprädsidenten Koszalin bzw. von den Witwen der gestorbenen Stadtprädsidenten. Manche Eichen sind auch von Geistlichen verschiedener Konfessionen gepflanzt worden. Mit diesen Eichen werden die Koeslin geehrt, die sich um ihre Stadt verdient gemacht haben.

1. Johannes der Täufer – Der Schutzpatron der Stadt Köslin, geboren etwa im 8. Jahr v.Chr., gestorben etwa im Jahr 28 n.Chr., war Jude, Prophet. Von ihm ließ Christus sich im Jordan taufen. Der Heilige Johannes wurde in Machaerus von Herodes Antipas hingerichtet

2. Hermann Graf von Gleichen – Bischof zu Cammin (der achte) von 1249 bis 1287. Er verlieh im Kloster Buckow am Buckower See (in der Nähe von Rügenwalde) am 23.05.1266 Köslin das Stadtrecht und ist somit der Gründer der Stadt Köslin

3. Kloster der Zisterzienserinnen – Bischof Hermann von Gleichen stiftete 1278 das Jungfernkloster, das in Köslin bis 1526 existierte. Da-nach hat man auf der Stelle, wo es stand, das Fürstenschloß errichtet. Heute befinden sich dort zwischen Mühlentorstraße (ul. Młyńska), Junkerstraße (ul. A. Mickiewicza) und Schloßstraße (ul. Grodzka) eine Filiale der PKO BP SA, sowie das Verwaltungsgebäude des Stadtamts (das frühere Behördenhaus) und das Verlagshaus der Tageszeitung „Głos Koszaliński”.

4. Johann Micraelius – geboren 1.09.1597 in Köslin, gestorben 3.12.1658 in Stettin. 1641 Rektor des Pädagogiums Stettin und Professor der Philosophie, 1649 Doktor der Theologie, der auch die polnische Sprache behrrschte. Er verfaßte viele theologische, philosophische und pädagogi-sche Schriften. Sein größtes Werk ist eine vollständige Geschichte Pom-merns, deren erste Auflage 1640 erschien

5.  Johann Friedrich – Herzog zu Stettin-Pommern und Bischof zu
Cammin, geboren 27.08.1542, gestorben 9.02.1600, Bischof von 1556 bis
1574.1568 begann er mit dem Bau des Kösliner Schlosses, nachdem er das
Nonnenkloster hat abreißen

6.  Casimir VII/IX – Herzog zu Stettin-Pommern und Bischof zu Cammin 5.07.1574 bis 1605. Von 1574 bis 1582 ließ er das Schloß vollenden, das bis 1622 Residenz der Pommerschen Herzöge war. Casimir hat auch das Schloß Kasimirsburg (Kazimierz) im Kreis Köslin errichten lassen

7.  Franz I – Fürst und Herzog zu Stettin-Pommern, der Kassuben und Wenden, Fürst von Riigen, Bischof zu Cammin, Herr zu Lauenburg und Bütow, geboren 24.03.1577, gestorben 27.11.1620. 1602 bis 1609 ließ er die zerstörte Klosterkirche ais Schloßkirche wieder aufbauen

8.  Ulrich – Herzog zu Stettin-Pommern und Bischof zu Cammin,
geboren 12.08.1589, gestorben 31.10.1622. Bischof ab 1619. Er schenkte der
Schloßkirche eine schöne Orgel

9.  Familie Schweder – Sie stellte im Mittelalter Bürgermeister (1557 Jakob, 1623 Heinrich I, 1688 Heinrich II.), Ratsherren, Pfarrer sowieKaufleute und (Michael) errichtete die Schwedersche Stiftung. Das Schwedersche Stift (erbaut 1735/36) stand in der Papenstraße 2 (ul.
Bolesława Chrobrego)

10. Familie Lew – Stellte im Mittelalter Bürgermeister (1602 Andreas, 1644 Joachim, 1701 Christian, 1737 Gabriel) Ratsherren, Pfarrer, Kaufleute, Stifter und Soldaten

11. Johann David Wendland – geboren 24.07.1691, gestorben 1756. Chronist. 1749 Verfasser der ersten Chronik Koeslins

12. Johann Ernst Benno – geboren 12.06.1777 in Körlin, gestorben 19.04.1848 in Köslin. Soldat in der Preußischen Armee, Redakteur der „Kösliner Zeitung”, Dichter, Schriftsteller, Verfasser der dritten „Geschichte der Stadt Coeslin”, die 1840 im Kösliner Verlag Hendeß her-ausgegeben wurde

13. Christian Wilhelm Haken – geboren 12.07.1723, gestorben 20.12.1791. 1749 Pastor in Jamund, Verfasser der zweiten Stadtgeschichte Köslins, die 1766 anläßlich des 500. Jahrestags ihrer Stadtgründung erschien. / Großvater von Hermann Haken, Bürgermeister von Kolberg und Oberbürgermeister von Stettin/.

14. Rudolf Julius Emanuel Clausius – geboren 2.01.1822 in Köslin, gestorben 24.08.1888 in Bonn. Bekannter deutscher Physiker. Begründer der Thermodynamik und der kinetischen Theorie der Materie

15. Ernst-August Braun – geboren 27.06.1783 in Körlin, gestorben 1859 in Köslin. Bürgermeister und Polizeidirektor vom 18.05.1816 bis zum 31.03.1859. 1821 gründete er das Gymnasium. Braun war der verdienst-vollste Bürgermeister Köslins

16. Ludwig Karkutsch – geboren 21.11.1813 in Köslin, gestorben 26.09.1891 in Stettin. Kaufmann, Gründer des Karkutschstifts, heute Dienststelle der Polizei, Karkutschstrafie 1 (ul. Krakusa i Wandy)

17. Hans Grade – geboren 17.05.1879 in Köslin, gestorben 27.10.1946 in Borkheide. Der Pionier des deutschen Flugwesens und 1908 erster deutscher Motorflieger mit dem Pilotenzeugnis (Flugzeugführerschein) Nr. 2.1912 gründete er die erste deutsche Luftpostlinie

18. Familie Hendeß – Verleger der altesten Kösliner Tageszeitung und heimatlicher Literatur. Seit 1816 Besitzer einer Druckerei in der Bergstraße (ul. Zwycięstwa), 1922 Bau eines eigenen Gebäudes Poststraße 8 (ul. Generała Władysława Andersa). Das von ihr nach einem Brand 1874 neu errichtete Gebäude steht noch heute

19. Friedrich Schlutius – geboren 20.04.1789 in Naugard, gestorben 26.01.1855 in Koslin. Kaufmann und Untemehmer. 1833 Grunder der Papierfabrik, FabrikstraBe 77-85 (ul. Batalionów Chłopskich). Stadtal-tester im Stadtrat

20. Familie Borchardt – Juden, Unternehmers

21. Bertha von Massow – Oberin der Diakonissenanstalt Salem-Köslin, Eisenhart-Rothe-Straße 1-3 (heute Szpital, ul. T. Chałubińskiego). Sie wurde am 6.04.1945 von sowjetischen Soldaten brutal getötet und auf dem Alten Friedhof in der Mühlentorstraße (ul. Młyńska) beigesetzt

22. Friedrich Onnasch/Sen./ – Protestantischer Pfarrer, geboren 8.10.1881, im 17 Februar 1945 von sowjetischen Soldaten in Berlinchen /Neu Mark/bestialisch ermordet,

22. Friedrich Onnasch/Jun./ – Protestantischer Pfarrer, im 4 Marz 1945 von sowjetischen Soldaten bestialisch ermordet. Er wurde in einem Garten in der Nähe der Elisenstraße (ul. Matejki) begraben

23. August Friedrich Bernhard von Gerlach-Parsow – geboren 28.8. 1837, gestorben 27.09.1906. 1872 bis 1891 Landrat des Kreises Köslin, gründete 1873 die Kösliner Aktien-Bierbrauerei, ließ Chausseen in der Region bauen. Ehrenbürger der Stadt Köslin

24. Dr Isaac  Moser – geboren 1819, gestorben 27.08. 1878, Arzt, Philantrop.

Man nannte ihn „Arzt der Armen”

25.Friedrich Wilhelm Ludwig Strahl – geboren 10.12.1848, gestorben im Februar 1931. Kaufmann, Initiator vieler Investitionen in der Stadt, 1898-1919 Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung. 1918 Ehren­bürger der Stadt Köslin

TEXT  – Horst Zander      und      Józef Sprutta